Infektionsschutz aus dem 3D-Drucker

Familienbildung der AWO Essen geht kreativ mit der Corona-Krise um

Freuen sich über die Infektionsschutz-Visiere, die ganz einfach aus dem 3D-Drucker kamen/v.l.n.r:

Bettina Borgböhmer (FBS), Sabine Dörner-Berude (FBS), Gereon Unnebrink (Stat. und amb. Seniorenarbeit Abt. Leiter), Jens Fischer (FBS, Glück auf! Schulprojekt), Wilhem Dibow (FBS Abt. Leiter), Jasur Parmanov (Geflüchtete und Asylverfahrensberatung) und Sir Druck'a'Lot (3D Drucker). Foto: AWO Essen
Sir Druck'a'Lot, der 3D-Drucker der AWO. Foto: AWO Essen

„Jeder hat seine Fähigkeiten und kann in der aktuellen Krise auch etwas tun“: Das sagt Jens Fischer von der Familienbildung der AWO und geht zusammen mit einigen Kollegen mit gutem Beispiel voran. Von seiner Alltagstätigkeit her eigentlich eher weniger mit den Bereichen Pflege und Versorgung von Senioren im Essener Kreisverband der AWO beschäftigt, hatte er vor einiger Zeit die Aktion „Infektionsschutz-Visiere“ gestartet. Und das kam so: „Wir hatten bei der Essener AWO vor rund zwei Jahren einen 3D-Drucker angeschafft, den wir im Folgenden u.a. für eine Aktion mit Siebtklässlern der Hauptschule Katernberg genutzt haben. Die Idee, die Technik jetzt in der Corona-Krise einzusetzen, lag auf der Hand“, berichtet der Mitarbeiter der AWO Familienbildung.

Bei dem tschechischen Drucker-Hersteller Prusa fand er eine freie Druckanleitung für die Halterungen, die zum Fixieren der durchsichtigen und festen Laminierfolien der Infektionsschutz-Visiere nötig sind. Während der Drucker nun in den vergangenen sieben Tagen jeweils nahezu 24 Stunden am Stück durchratterte, organisierte Jens Fischer in der eigenen Abteilung die Folien. Die mussten die Mitarbeiter der Familienbildung nur noch mit den frisch gedruckten Halterungen aus Polylactide (Polymilchsäure), einem organischen Kunststoff, zusammenfügen. Insgesamt 43 Infektionsschutz-Visiere konnte das Team nun an die Stationäre und Ambulante Seniorenarbeit der AWO in Essen weitergeben. Eingesetzt werden sie im Infektionsfall. Jens Fischer: „Man muss dem Hersteller Prusa einen Dank aussprechen, dass er die Druckanleitung frei ins Netz stellt. Gerade in diesen Zeiten zeigt sich, wie man mit kreativen Ideen etwas bewirken kann. Im Allgemeinen würde ich mich freuen, wenn der 3D-Drucker noch häufiger in Schulen zum Einsatz kommt.“

Autor*in Markus Grenz
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