Längst wissen Eltern, wie wichtig Sprache für den Schulerfolg ihrer Kinder ist. Nur wer dem Unterricht gut folgen kann, wer versteht, was der Lehrer oder die Lehrerin erklärt, hat eine Chance darauf, mit Spaß und Erfolg zu lernen - und gute Noten zu bekommen.
Sprache lernen Kinder aber schon lange vor der Schule. Wie aber sollen Kinder, deren Eltern nicht gut Deutsch sprechen, diese Fähigkeit erlernen? Um dieses Problem zu lösen, haben wir den „Rucksack“ für die KiTa gepackt.
Ein Programm zur koordinierten Sprachförderung und Elternbildung - das ist „Rucksack“.
Man weiß heute, dass ein Kind eine zweite Sprache umso leichter lernt, je sicherer es seine Muttersprache beherrscht. Im Klartext heißt das: Wer sicher und gut Türkisch, Arabisch, Russisch usw. spricht, kann leichter die deutsche Sprache lernen. Es leuchtet ein, dass es sinnlos ist, Eltern, die selbst nicht gut Deutsch können, aufzufordern: „Sprechen Sie Deutsch mit Ihrem Kind“. Vielmehr ist es wichtig, den Eltern die Bedeutung der Sprachentwicklung und Sprachförderung näher zu bringen und sie darin zu unterstützen, ihr Kind zu fördern - und zwar schon im Kindergartenalter.
Und genau an diesem Punkt wird der Rucksack aufgemacht. Drin ist sorgfältig erarbeitetes und erprobtes pädagogisches Material, dass die Eltern mit ihren Kindern bearbeiten sollen - parallel zur Sprachförderung in der KiTa. Wo aber bekommen die Eltern den „Rucksack“?
In der Kita laufen die Fäden des Rucksack-Programms zusammen Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier sind in speziellen Fortbildungen auf die Arbeit mit dem Rucksack und die Sprachförderung der Kinder vorbereitet worden. Gemeinsam mit den Eltern wollen sie die Kinder fit machen für ihren weiteren Bildungsweg. Hier in der Kita als erster Bildungseinrichtung erfahren die Kinder systematische Sprachförderung in Deutsch.
Die Stadtteilmutter ist das Bindeglied zwischen der KiTa und dem Elternhaus. Sie hat in der Regel selbst ein Kind in der jeweiligen Einrichtung, hat selbst einen Migrationshintergrund und muss sowohl ihre Muttersprache als auch die deutsche Sprache sicher beherrschen. Die Aufgabe der Stadtteilmutter ist es, Mütter der KiTa-Kinder in Müttergruppen zusammen zu bringen. Die Stadtteilmutter hat intensiven Kontakt zu den Erzieherinnen in der Kita und ist eine wichtige Mittlerin und Vermittlerin zwischen Einrichtung und Elternhaus. Sie nimmt regelmäßig an Qualifizierungsmaßnahmen und Austauschtreffen mit anderen Stadtteilmüttern teil und weiß, wie sie den Frauen in der Müttergruppe die Arbeit mit dem Rucksack erklären muss.
Die Müttergruppe trifft sich regelmäßig in der KiTa. Hier lernen die Mütter durch die Stadtteilmutter das Rucksack-Material kennen und erfahren, wie sie es Zuhause mit ihrem Kind bearbeiten können. Auch allgemeine Themen zur kindlichen Entwicklung und zur Erziehung werden in den Müttergruppen besprochen und die Frauen haben Gelegenheit, sich auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen.
Im Elternhaus wird dann der Rucksack ausgepackt. Jeden Tag führt die Mutter - oder aber auch die Eltern - gemeinsam mit dem Kind in der Muttersprache eine bestimmte Aktivität durch. Die Themen des Rucksacks lehnen sich ganz eng an die Lebenswelt der Kinder an und behandeln zum Beispiel die Familie, das Essen, den Kindergarten oder vieles andere, was den Kindern vertraut ist. Die tägliche Aktivität kann eine Bastelarbeit sein, gemeinsames Kochen, ein Bilderbuch, ein Spiel - wichtig ist immer nur das gemeinsame Tun und Spaß haben - und natürlich das Sprechen. Und wenn sich dann noch Geschwisterkinder an den Aktivitäten beteiligen - umso besser. Jede Stärkung der Familienstrukturen wirkt sich auch auf die Entwicklung der Kinder positiv aus.
Rucksack will über die Eltern und die Kindertageseinrichtung den Kindern möglichst gute Startchancen in unser Bildungssystem geben. Erst die intensive Zusammenarbeit zwischen KiTa, Eltern und Stadtteilmutter führt hierbei zum Erfolg. Eltern werden in ihren Kompetenzen gestärkt und erfahren die Bedeutung von Sprach- und Sprechförderung für ihre Kinder. Die Sprachförderung in der KiTa kann auf den Erfahrungen aufbauen, die die Kinder bereits in ihrer Muttersprache zu Hause mit dem Rucksack-Material gemacht haben.
Erfahrungen in inzwischen über 50 Essener KiTas zeigen, dass das Rucksackprogramm ein richtiger Schritt ist hin zu gleichen Chancen auf dem Bildungsweg, unabhängig von der Muttersprache.
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