Zum Jahrestag der Reichspogromnacht

Am 9. November 1938 brannten überall in Deutschland die Synagogen

Foto: AWO Essen / Gerlach
Foto: AWO Essen / Gerlach

Die Reichspogromnacht 1938 steht für die ab diesem Zeitpunkt konzertierte systematische Vertreibung und Unterdrückung jüdischer Bürger*innen im Dritten Reich. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 brannten als Folge einer Hetzrede Josef Goebbels‘ auf Zustimmung Adolf Hitlers Synagogen und Einrichtungen jüdischen Lebens überall in Deutschland. Zum Anlass genommen wurde das Attentat auf den Legationsrat der deutschen Botschaft in Paris, Ernst vom Rath, durch den erst 17-jährigen polnischen Juden Herschel Grynszpan. Mehrere hundert Juden wurden ermordet, viele weitere nahmen sich das Leben. Zudem wurden zahllose Privatwohnungen und Geschäfte zertrümmert. Mindestens 30.000 Menschen wurden daraufhin am 10. November interniert, viele starben an den Folgen der Haft. Drei Jahre später begann der Holocaust.

Vielen Menschen noch bekannt als Reichskristallnacht – der verharmlosende Begriff wurde gegen den der Reichspogromnacht ausgetauscht – möchten wir an diese finstere Stunde deutscher Geschichte erinnern. Das Paul-Gerlach-Bildungswerk der AWO bietet an dem Tag zum Gedenken den Rundgang „Leben zur Zeit des Nationalsozialismus am Beispiel Frohnhausens“ an. Aufgrund der großen Nachfrage ist dieser leider bereits ausgebucht. Wir empfehlen ein Video, dass wir zu den menschenverachtenden Ereignissen, die erst 84 Jahre zurückliegen, produziert haben. Interessierte Nutzer*innen finden es hier.

Außerdem plant das Paul-Gerlach-Bildungswerk der AWO für Ende Januar 2023 eine zweitägige Veranstaltung unter der Leitung von Ingo Pohlmann, bei der Stationen jüdischen Lebens in Essen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besucht werden sollen. Anmeldungen und Infos dazu bei Lilia Gerlach unter Tel. 1897-421 oder per Email an lilia.gerlach@awo-essen.de

Autor*in Markus Grenz
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