Uni und Krankenkasse bringen AWO Senior*innen in Bewegung

Modellprojekt im Friedrich-Ebert-Zentrum

„Eins, zwei, drei, und nun langsam das Bein strecken“: Behutsam leitet Sporttherapeutin Stefanie Rabert ihre neuen „Schützlinge“ an, bringt sie langsam in Bewegung. Heute ist der erste Trainingstag für die sieben Bewohner*innen des Friedrich-Ebert-Seniorenzentrums der AWO in Altenessen. Sie machen mit beim PROfit-Modellprojekt (Prävention – Orientierung – Training), gefördert durch die Techniker Krankenkasse Hamburg, hier in Essen durchgeführt vom Institut für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Duisburg-Essen. Da geht es langsam los. Noch 23 weitere bis zu 60-minütige Einheiten werden für die Damen und Herren, die freiwillig teilnehmen, folgen. Dann wird zum Vergleich eine zweite Gruppe aus dem Haus das Programm durchlaufen.

Wie wirken sich eigens entwickelte Trainingsprogramme auf die Orientierung und Mobilität von Bewohner*innen von Pflegeheimen aus? Dies soll im Rahmen der Studie in insgesamt 18 Pflegeeinrichtungen in Deutschland getestet werden. In Essen ist neben dem Friedrich-Ebert-Seniorenzentrum auch das Kurt-Schumacher-Zentrum der AWO in Überruhr dabei. Ziel ist es, mit aktivierenden Übungen wie Kniebeugen/-strecken, Arme/Beine mobilisieren, Gangtraining, Denkspielen und vielem mehr Kraft, Ausdauer, Gleichgewichtssinn und Gedächtnis zu stärken und damit die Senior*innen in Bewegung zu bringen.

Ergänzt wird der Ansatz durch sogenannte Orientierungselemente, die die Merkfähigkeit der Teilnehmer*innen stärken und damit eine weitere Hürde zu einem möglichst aktiven Leben überwinden helfen sollen. Ob sich die Damen und Herren während der Programmphase tatsächlich mehr bewegen, wird mit einem elektronischen Bewegungssensor gemessen. Dorothea Kollender, Einrichtungsleiterin des Friedrich-Ebert-Seniorenzentrums, ist begeistert von dem Ansatz: „Körperliche und geistige Beweglichkeit zu erhalten ist ein enorm wichtiger Faktor für unsere Bewohner*innen. Dies nun auf wissenschaftlicher Basis zu prüfen und zu entwickeln, unterstützen wir voll und ganz.“

Autor*in Markus Grenz
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