AWO Essen setzt bei #Wirsindmehr-Demo ein deutliches Zeichen gegen Rassismus

„Wir sind mehr!“ Der Ruf schallte am Donnerstagabend unüberhörbar durch die Essener City. Rund 6000 Teilnehmer hatte die Demonstration gegen rechte Gewalt und Rassismus, zu der das Bürgerbündnis „Essen stellt sich quer“ aufgerufen hatte. Unübersehbar war auch die Gruppe der AWO, die sich aktiv an der Aktion beteiligte. Gemeinsam zogen ehren- und hauptamtliche Mitglieder des Essener Kreisverbandes, des Jugendwerks der AWO Essen und des Bezirksverbandes Niederrhein zum Willy-Brandt-Platz und zeigten mit Fahnen und Transparenten deutlich, dass das offenen AWO-Herz keinen Rassismus kennt.

Menschen aus den unterschiedlichsten gesellschaftlichen Schichten machten die Demonstration zu einer friedlichen Wanderung durch die Innenstadt, die bei vielen Teilnehmern fröhliche Gemeinschaftsstimmung aufkommen ließ. Das „Wir-Gefühl“ war spürbar, in der ganzen Marschformation herrsche ein freundlicher Ton vor. Ob Politiker wie der SPD-Oppositionsführer im Landtag, Thomas Kutschaty und seine Fraktionskollegin Britta Altenkamp, ob Vertreter der Caritas oder evangelische Pfarrer, Mitglieder der SPD, der Grünen oder der Linken, alle hatten Grund zur Freude, dass die Antwort auf rechte Hetze und vieler orten offen präsentierten Rassismus in Essen äußerst friedlich und harmonisch verlief. Das spürte auch die AWO-Delegation, zu der der Kreisvorsitzende Klaus Johannknecht und der AWO Geschäftsführer Oliver Kern gehörten: „So kann man politischen Hetzern, die es auch in unserer Stadt gibt, deutlich zeigen, wie Menschen mit offenen Herzen reagieren. Wir sind mehr und wir sind friedlich!“ Auch die Teilnehmer linker Gruppen, die für die CDU, EBB und FDP der Grund waren, an diesem Abend kein Zeichen gegen rechte Hetze setzen zu wollen, erwiesen sich als friedlich, freundlich und höflich. Die Polizei, die den Marsch mit einem Großaufgebot begleitete, erlebte nach eigenem Bekunden einen entspannten Abend.

Bei der Abschlusskundgebung auf dem Willy-Brand-Platz betonten Vertreter von Initiativen, Gewerkschaften und Kirchen noch einmal klar, dass Rassismus und rechte Hetze, die bei den gemeinsamen „Trauermärschen“ von Pegida, AfD und Hooligans in Chemnitz zur Schau getragen wurden, in Essen nicht akzeptiert werden. Viel Beifall und stehende Ovationen erhielt AWO-Geschäftsführer Oliver Kern für seinen emotionalen Beitrag, in dem er betonte, dass die Arbeiterwohlfahrt, die unter Nazis gelitten hat und deren Mitglieder verfolgt wurden, eine Wiederkehr solch rechter Gesinnung bekämpfen werde: „Wir werden es nicht zulassen, dass der rechte Mob hier wieder Raum einnimmt!“

Einen stimmungsvollen Abschluss des Abends lieferte der Auftritt der internationalen Musiker der Ska-Gruppe „Banda Senderos“

Autor*in Peter Marnitz
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