Wie Elternbildungsarbeit funktionieren kann

Migrant*innen im Dialog mit Bildungseinrichtungen im Bezirk III

Die Teilnehmer*innen der Dialogveranstaltung v.r.n.l.: Fatma Bilge (Universität Duisburg Essen), Vereinsmitglied Yekmal e.V., Carina Vogt (Jugendhilfe), Stefanie Wölk (Gesamtschule Bockmühle), Fatmanur Kalkan (Yekmal e.V.), Chrystelle Najeme (Zukunft Chancen e.V.), Despina Paraskevoudi (Integrationsagentur des Diakoniewerks), Keewan Othman (Plan B), Metin Dursun (Yekmal e.V.), Kenneth Najeme (Afrika Kultur und Wohlfahrt e.V.), Sonja Galler (Yekmal e.V.), Christian Uhl (städtische Stabstelle Integration), Davod Hosseini (Diakoniewerk Essen),
Foto: Çaǧla Sorgun / AWO Essen

Das Netzwerk Migrant*innenorganisationen (MOs) fördert den Dialog zwischen MOs und Schulen im Bezirk III, um die Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Zuwanderungsgeschichte zu verbessern.

Die jüngste Veranstaltung fand statt in den Räumen von „Yekmal e.V.- Verein der Eltern aus Kurdistan in Deutschland“. Als Gastgeber stellte Yekmal seine Arbeit umfassend vor. Der Verein richtet sich zwar vor allem an die kurdische Community, seine Angebote jedoch sind für Menschen aller Nationalitäten offen. Yekmal-Mitglied Metin Dursun betonte: „Für uns als kurdischer Verein ist es wichtig, eine Anlaufstelle insbesondere für Menschen mit kurdischen Wurzeln zu sein. Gleichzeitig unterstützen wir Eltern und Kinder verschiedener Nationalitäten und sind für alle Familien da, die Unterstützung benötigen.“ Sonja Galler, die die Essener Aktivitäten des Vereins koordiniert, ergänzte: „Wir leisten professionelle Arbeit und bieten zahlreiche niederschwellige Angebote für Familien. In Kooperation mit verschiedenen Institutionen und Einrichtungen führen wir auch Projekte wie das Ferienprogramm ‚Fit in Deutsch‘ oder die sogenannten ‚MiA-Kurse - Migrantinnen einfach stark im Alltag‘ durch.“

Aus der Darstellung der Yekmal-Angebote entwickelte sich schnell ein fachlicher Austausch über praktische Fragen der Elternbildungsarbeit. Vertreter*innen aus Schulen wie Vereinen waren sich dabei einig: Hürden bei der Inanspruchnahme von Beratung und Unterstützung können aus dem Weg geräumt werden, wenn die Ansprache stimmt. Wichtig sind – so die Einschätzung in der Runde – der aktive Einbezug von Eltern und anderen Bezugspersonen in die Angebotsplanung. Sprach- und Begegnungscafés beispielsweise funktionieren dann am besten, wenn sie nicht einfach „eingekauft“, sondern mit interessierten Eltern gemeinsam realisiert werden. MOs können hierbei wichtige Kooperationspartner sein. 

Abschließend präsentierte Fatma Bilgi, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universität Duisburg-Essen, das Programm des Forschungsverbunds "BIKuMiG" („Bildungsinitiativen für den Erhalt und Transfer von Kulkturkapital in der Migrationsgesellschaft“). Das interdisziplinäre Projekt der Universitäten Bremen und Duisburg-Essen, das im Januar 2024 gestartet ist, untersucht die kulturelle Bildung in und durch MOsund macht deren Strukturen und Praktiken transparent. In der ersten Phase des Projekts wurde eine Liste von etwa 400 MOs im Ruhrgebiet erstellt. Weitere Informationen hier oder bei Fatma Bilgi: fatma.bilgi@uni-due.de

Die Dialogveranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit den Essener Integrationsagenturen der AWO und des Diakoniewerks, dem Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V. und der städtischen Stabsstelle Integration im Bezirk Essen-West organisiert.

Autor*in Çağla Sorgun
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