Neue Mitarbeiter sammeln Erfahrungen bei Fahrt zu AWO-Standorten
Wenn junge Altenpfleger mit Kita-Kindern herumtollen, wenn Erzieherinnen sich in einem Pflegeheim für Erinnerungsräume interessieren, und wenn sich der Geschäftsführer in einem offenen Gespräch den Fragen von Pflegeschülern stellt – dann ist die Essener AWO mit neuen Mitarbeitern auf Tour. Wurden neuen Mitarbeitern des Essener AWO Kreisverbandes bisher Info-Broschüren in die Hand gedrückt oder Powerpoint-Vorträge gehalten, heißt es ab sofort „Die AWO erfahren“.
Dass das wörtlich gemeint ist, erlebten jetzt 40 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AWO, die von Geschäftsführer Oliver Kern zu einem AWO-Info-Tag eingeladen wurden. Nach einer Kennenlern-Runde in der Geschäftsstelle am Pferdemarkt, bei der auch der aktuelle Image-Film des Kreisverbandes (siehe Homepage) präsentiert wurde, lud Oliver – die Gruppe war inzwischen beim „Du“ angelangt – zu einer Bustour ein.
Beim „Erfahren“ sollten die AWO-Neulinge Erfahrungen an drei ausgewählten Standorten der AWO sammeln. Die erste Station, die AWO Kita im Girardethaus, wo die Kinder über den Dächern Rüttenscheids betreut werden, machte besonders bei den Mitarbeitern aus dem Altenpflegebereich Eindruck. Nach ersten Informationen von Kita-Leiterin Dorothee Engemann trafen sich ganz junge und junge Menschen zum Spielen auf der Dachfläche. Schnell wurde der angehende Altenpfleger Patrick zum Stürmer des Kita-Fußball-Teams und besonders die Jungs hatten einen neuen „Freund“ gefunden. Auch Oliver Kern, dessen berufliche Laufbahn ja als Erzieher begann, war als Stürmer kaum aufzuhalten.
Die nächste Station führte sozusagen zur Gegenseite der Alterspyramide in das AWO Pflegeheim Otto-Hue-Haus in Holsterhausen. Auf dem Weg dorthin wurde die zukünftige AWO-Geschäftsstelle in den Cranachhöfen von außen in Augenschein genommen. Im zentral im Stadtteil gelegenen Otto-Hue-Haus beeindruckte die Neu-Mitarbeiter besonders der individuelle Einrichtungsstil, der ganz speziell die Lebenserfahrungen der Bewohner anspricht. Hausleiterin Anja Lohbeck erläuterte den Hintergrund der verschiedenen Erinnerungs-Ecken, die einerseits bei der Orientierung helfen, andererseits der geistigen Anregung dementiell eingeschränkter Bewohner dienen. Ob Reise-Themen, Hochzeiten, Waschküche oder Büroalltag, mit liebevoll ausgesuchten Original-Ausstellungsstücken bekommen Flure und Gemeinschaftsträume ihren unverwechselbaren Charakter. Eine Heim-Mitarbeiterin hat sogar ihr Hochzeitskleid für die Ausstellung zu Verfügung gestellt.
Finale, Mittagsimbiss und Diskussionsrunde fanden schließlich im Mehrgenerationen-Haus in Rüttenscheid statt. Eine offene Diskussion, bei der auch kritische Punkte nicht ausgespart wurden, schuf eine gegenseitige Vertrauensbasis, von der Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen profitieren. Oliver Kern: „Für mich ist es wichtig, frühzeitig über Kritikpunkte informiert zu werden. Dann kann man handeln, bevor sich daraus Probleme entwickeln. Wir nehmen jeden Mitarbeiter ernst, das soll auch bei einer solchen Tour deutlich werden.“
Ein Thermo-Becher der AWO gab es als Erinnerungsgeschenk für jeden Teilnehmer der Erfahrungs-Tour. Einführungs-Touren nach dem Motto „Die AWO erfahren“ werden in Zukunft regelmäßig stattfinden.