Borbecker AWO-Zusammenschluss feiert Geburtstag
Netzwerk der Ortsvereine besteht seit zehn Jahren
Sein zehnjähriges Bestehen feierte jüngst das Netzwerk der AWO Ortsvereine aus dem Raum Borbeck beim Neujahrsempfang in der ehemaligen Stifterschule in Frintrop mit über 100 Gästen, unter ihnen Oberbürgermeister Thomas Kufen, die AWO Vorsitzende Claudia Osterholt und AWO Geschäftsführer Oliver Kern. Nach rund zwei Jahren Corona-Pause konnten sich die vielen Gäste über die Erfolgsgeschichte des Netzwerks freuen – allerdings „mit einer Träne im Knopfloch“, wie der Dellwiger Vorsitzende und Mitglied im erweiterten Vorstand der Essener AWO, Uli Schulte-Wieschen, zu Bedenken gibt: Leider verabschiedet sich Bochold als eigenständiger Verein und geht künftig u.a. in der Dellwiger AWO Gemeinschaft auf.
„Das Netzwerk der Borbecker hat sich sehr bewährt - das freut uns natürlich an dieser Stelle am meisten“, unterstreicht Dirk Busch, Frintroper Ortsvereinsvorsitzender und stellvertr. Kreisvorsitzender der AWO Essen. Vor zehn Jahre hatte er selbst den Kreis noch mitgegründet. Damals hatte damit „ganz ehrlich gesagt“ keiner gerechnet, denn einige Jahrzehnte früher hatte sich ein derartiges Modell nicht gehalten. Doch anders jetzt: Karlheinz Freudenberg ist Vorsitzender bei der AWO in Schönebeck: „Wir stellen in Borbeck mit den Ortsvereinen Bergeborbeck, Borbeck, Dellwig, Frintrop, Gerschede, Schönebeck und Vogelheim rund ein Viertel aller AWO Mitglieder in Essen. Da kommt schon etwas zusammen, wir sind nun durch gemeinsame Aktionen bei den Bürgerinnen und Bürgern viel präsenter und können auch innerhalb der AWO mehr bewegen“, erläutert er. Ulrich Schulte-Wieschen schaut in die Vergangenheit: „Wir haben uns vom Netzwerk eine Menge Synergie-Effekte versprochen und das ist voll und ganz aufgegangen. Außerdem ist die freundschaftliche Bindung untereinander sehr gewachsen.“
Das Prinzip: Jeder Ortsverein ist eigenständig und organisiert eigene Angebote, darüber hinaus gibt es gemeinsame Auftritte, u.a. etwa bei der AWO Aktion „Wir in Borbeck“ im September, bei dem sich die AWO im Großraum Borbeck vorstellt, beim allgemeinen „Borbeck Miteinander“ der Borbecker Vereine oder auch beim alternativen Weihnachtsmarkt auf dem Alten Markt. Die Vorteile sind zum Teil ganz praktischer Natur: „Wir haben einfach jetzt viel mehr Man- und Frauenpower, die mit anpackt“, freut sich Ulrich Schulte-Wieschen. Denn auch bei den Aktionen, die nicht alle Ortsverein betreffen, gibt es Hilfe aus den Nachbarstadtteilen.
Gerade das ehrenamtliche Engagement und dabei vor allem die Nachfolge bei verantwortungsvollen Positionen wie dem Ortsvereinsvorsitz ist immer wieder problematisch. Daran, und das ist die Träne im Knopfloch, war das Weiterbestehen vom Ortsverein Bochold gescheitert. Für das rührige Ehepaar Helga und Friedhelm Rabe hatte sich einfach keine Nachfolge gefunden. Die regelmäßigen Besucher*innen und Mitglieder aus Bochold haben nun einen Anknüpfungspunkt im Bocholder AWO Zentrum 60plus Butzweg, oder sie gehen nun ins Hans-Gipmann-Haus in Dellwig oder ins Gustav-Streich-Haus zum Ortsverein Borbeck. Dirk Busch: „Von den Mitgliedern ist niemand auf der Strecke geblieben.“ Ulrich Schulte-Wieschen ergänzt: „Uns geht es wie vielen Vereinen, die sich intensiv um Nachwuchs kümmern müssen. Verliert man einen Ortsverein ist das sehr tragisch – andererseits muss man für einen oder zwei Termine in der Woche keinen eigenen Verein vorhalten. Ich denke, Bochold wird nicht der letzte Verein sein, der diesen Weg geht.“