Auch mit 96 Jahren noch auf der "Schulbank"
Heinz Ellrott besucht noch regelmäßig "seinen" Italienisch-Kurs von der AWO. Er ist mit Sicherheit der älteste der zahllosen Kurs-Teilnehmer im Kreisverband


Dass man immer etwas dazulernen kann, das beweist der Essener Heinz Ellrott: Mit seinen 96 Jahren ist der Lehrer und Volkswirt der älteste der zahllosen Kursteilnehmer im AWO Kreisverband Essen. Mit ungebrochenem Eifer besucht er die Italienisch-Kurse der Familienbildung der AWO.
„Neben den Urlauben in anderen europäischen Ländern waren wir einige Male in Italien. Irgendwann dachte ich mir, dass es doch schön sein müsste, mehr als nur ,Bongiorno‘ und ,Grazie‘ von dieser klangvollen Sprache zu sprechen“, schildert der Rentner. Gedacht getan, Heinz Ellrott meldete sich für seinen ersten Italienischkurs bei der Essener AWO an. Das ist mittlerweile 14 Jahre her. „So begann ich mit 82 Jahren spät – aber nicht zu spät – Italienisch zu lernen“, schaut er zurück. Und hat dies bis heute nicht aufgegeben. Mit großem Erfolg: „Ich bin dadurch beim Urlaub in Italien nicht hilflos der Sprache ausgeliefert. Und die Italiener sind überrascht und begeistert, wenn sich der ,Deutsche‘ nach der Begrüßung auch noch weiter in deren Sprache unterhalten kann“, freut sich Heinz Ellrott.
In seinem bewegten Leben hat Heinz Ellrott eine Menge Orte gesehen und viele Dinge lernen müssen. Geboren im Jahr 1924 in einem kleinen Ort in der Lausitz , besuchte er das Gymnasium in Potsdam. Aus der 11. Klasse heraus wurde er zur Wehrmacht eingezogen und musste nach Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft. Nach der Heimkehr im Jahr 1948 absolvierte er in Berlin das Abitur und studierte zunächst Pädagogik. Die Tätigkeit als Lehrer in Hamburg war nur ein Zwischenschritt, es folgte noch ein Studium der Volkswirtschaftslehre in Köln. Seine folgende Berufszeit verbrachte er am Institut für Wirtschaftsforschung in Essen. 1987 ging er in Rente und widmet sich seitdem u.a. ausgiebig seinen Hobbys, dem Klarinetten-Spiel und der italienischen Sprache.