1. Mai: AWO zeigt Flagge für Arbeitnehmerrechte

Flagge zeigen für Arbeitnehmerrechte, das hat für die AWO schon eine 100-jährige Tradition. So war auch in diesem Jahr am Tag der Arbeit am 1. Mai die Essener Arbeiterwohlfahrt wieder deutlich sichtbar bei der Demonstration und der anschließenden Kundgebung am Burgplatz vertreten. Schon bevor sich die Marschsäule am Girardethaus in Rüttenscheid in Bewegung setzte, hatten fleißige Helfer der AWO-Stand auf dem Burgplatz aufgebaut.

Mit lauter Trommelbegleitung zog der bunte Zug über die Rüttenscheider Straße, Huyssenallee und Kettwiger Straße zum Burgplatz, wo die Gruppen mit viel Beifall lautstark empfangen wurden. Der vom DGB organisierte Zug und die Kundgebung standen in diesem Jahr unter dem Motto „Europa. Jetzt aber richtig!“ Ein klares Statement, dem sich auch die AWO vorbehaltlos anschließen kann, setzt sie sich doch traditionell für gleiche Arbeiterrechte ein.

Wenn sich auch eine Gruppe während der Kundgebung lautstark kritisch mit der Rolle des DGB auseinandersetzte, nahm die Veranstaltung bei entspannter Atmosphäre schnell den Charakter eines „linken“ Familienfestes an. Über alle Parteigrenzen der teilnehmenden Gruppen hinweg herrschte große Einigkeit, dass es noch viel Arbeit gibt, um die Arbeitnehmerrechte in Deutschland und Europa so zu sichern, dass jedem Arbeitnehmer ein würdiges Auskommen möglich ist. Auch im Gespräch mit dem Essener DGB-Vorsitzenden Dieter Hillebrand waren sich AWO Kreisvorsitzender Klaus Johannknecht und AWO Geschäftsführer Oliver Kern einig, dass die Situation auf dem Arbeitsmarkt auch in Essen alles andere als rosig ist.

Oliver Kern: „Wir dürfen dem Raubtier-Kapitalismus nicht das Feld überlassen. Der soziale Charakter unserer Wirtschaft wird immer mehr in den Hintergrund gedrängt!“ Auch Klaus Johannknecht machte bei den vielen Gesprächen am AWO-Stand auf dem Burgplatz immer wieder deutlich, dass die gesellschaftliche Ungleichheit wachse: „Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Das muss gestoppt werden!“

Auch wenn manche die traditionellen Veranstaltungen zum Tag der Arbeit nicht mehr für zeitgemäß halten, wird die Essener Arbeiterwohlfahrt auch weiterhin nicht nur am 1. Mai öffentlich Flagge zeigen für Arbeitnehmerrechte.

 

Autor*in Peter Marnitz
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