Wandergruppe der AWO Essen besucht Werkstätten des Franz Sales Hauses
Einblicke in Schreinerei, Gärtnerei, Biohof und mehr

Christel Graw (5.v.r.) besuchte eine Wandergruppe der AWO Essen die
Werkstätten des Franz Sales Hauses. Karla Kleine-Borgmann (1.v.r.)
führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über das Gelände. Foto: Steinjan/AWO Essen
Wie kann man Menschen mit Behinderungen unterstützen und ihnen eine selbstständige und selbstbestimmte Teilnahme am alltäglichen Leben ermöglichen? Auf diese und weitere Fragen erhielt eine Wandergruppe der AWO Essen unter Leitung von Christel Graw beim Besuch der Werkstätten des Franz Sales Hauses in Steele-Horst Antworten. Karla Kleine-Borgmann übernahm die Führung in der Einrichtung der katholischen Behindertenhilfe.
Die Besichtigung begann mit einer kurzen Filmvorführung, im Anschluss daran ging es zu einem Rundgang über das Gelände, zu dem unter anderem eine Schreinerei, eine Gärtnerei und ein Bio-Hof gehören. Die meisten Menschen die hier Arbeiten haben eine Behinderung. Trotzdem wird jedem so viel Selbstständigkeit wie möglich gegeben, im Alltag und bei der Arbeit. „Die Arbeit ist für die Beschäftigten hier unglaublich wichtig, das stärkt ihr Selbstwertgefühl“, erklärt Karla Kleine-Borgmann. Insgesamt gibt es in der Einrichtung des Franz Sales Hauses in Essen Steele-Horst 400 Arbeitsplätze. Die Beschäftigten werden von 80 Betreuern bei ihrer täglichen Arbeit unterstützt.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten sich bei der Führung beeindruckt von der Größe des Betriebs und der verschiedenen Arbeitsbereiche. „Jeder sollte einmal so ein Führung mitmachen“, findet auch Christel Graw. Sie ist eine von sechs ehrenamtlichen Wanderleitern bei der AWO Essen und hat den Ausflug ins Franz Sales Haus organisiert. Ihr Engagement als Wanderleiterin begann sie vor elf Jahren, die Wandergruppen der AWO Essen kennst sie aber noch länger. „Ich habe viele Jahre lang selbst an den Ausflügen teilgenommen. Zwischendurch kam dann eine Zeit, in der es immer weniger Wanderleiter gab. Irgendwann wurde ich gefragt, ob ich nicht Lust hätte selbst Ausflüge zu organisieren und zu begleiten. So bin ich letztlich zu diesem Ehrenamt gekommen.“
Karlheinz Freudenberg ist bei der AWO Essen zuständig für den Bereich Ehrenamt. Für ihn sind es gerade solche Tätigkeiten, die den Kern der Arbeit der AWO ausmachen. „Der soziale Bereich ist eine der Säulen unserer Arbeit bei der AWO. Das schließt auch das Zusammenkommen von Menschen mit ein“, erklärt er. „Das besondere an diesen Angeboten ist, dass dadurch Menschen mit ähnlichen Interessen zusammengebracht werden. Es findet ein Austausch statt, der oft über den bloßen gemeinsamen Ausflug hinausgeht. Daraus entstehen Bekanntschaften, manchmal auch Freundschaften, die positive Effekte auf das Zusammenleben der Menschen haben und die so auch auf unsere Gesellschaft als Ganzes wirken.“
Wer die Wandergruppe der AWO bei ihrem Besuch der Werkstätten des Franz Sales Hauses erlebt sieht diese Aussagen bestätigt. Schnell wird klar, wie gut sich die Teilnehmer untereinander verstehen und wie viel Spaß der Ausflug macht. Auch Christel Graw ist begeistert. Mit Blick auf ihr Engagement als Wanderleiterin versichert sie zum Abschluss des Besuches: „Ich bleibe dabei, solange ich kann!“