Bürgergeld: Freie Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen kritisiert Kürzungspläne

AWO in Essen unterstützt Kritk. Vorstand Olver Kern: "Der Grundsatz der Solidarität ist unersetzlicher Kit in unserer Gesellschaft!"

Foto: Freie Wohlfahrtspflege NRW

Die von FDP-Fraktionschef Christian Dürr eingebrachten Kürzungspläne des Bürgergeldes um bis zu 20 Euro monatlich stoßen bei der Freien Wohlfahrtspflege NRW auf scharfe Kritik.

Michaela Hofmann von der Freien Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen äußert dazu: „Der Vorschlag zur Kürzung des Bürgergeldes ist empörend! Hier soll ausgerechnet bei den Menschen gespart werden, die ohnehin wenig zum Leben haben. Die Forderung erscheint populär und missachtet die Rechtsgrundlage. Bei den Ärmsten sparen zu wollen, zeigt erschreckend wenig Empathie für die einkommenarmen Menschen in unserem Land“, so Hofmann und weiter: „Der Vorschlag hat Spaltpotentizial und schwächt den Zusammenhalt!“

AWO Vorstand Oliver Kern kommetiert: „Bei den Menschen zu sparen, die dringend Hilfe benötigen, passt in keinster Weise in unser Gesellschaftsbild. Der Grundsatz der Solidarität ist unersetzlicher Kit in unserer Gesellschaft!"

Steigende Energie- und Lebensmittelpreise bringen schon jetzt  immer mehr Menschen an die Grenzen ihrer finanziellen Möglichkeiten. Besonders Menschen mit geringerem Einkommen stehen zunehmend vor existenziellen Problemen. Für Kinder und Jugendliche und auch für die Eltern ist diese Situation besonders belastend. Allein die Preise für Lebensmittel sind in den vergangenen drei Jahren um fast 30 Prozent gestiegen. 

„Die FDP sollte konkrete Vorschläge vorbringen, wie wir Armut und Ausgrenzung in Deutschland wirksam bekämpfen,  das zahlt sich für unsere Gesellschaft und Demokratie aus,“ so Hofmann. 

Die Freie Wohlfahrtspflege ist mit zahlreichen Angeboten und Beratungsstellen nah bei den Menschen, die von Armut betroffen sind. Daher appelliert sie an Politikerinnen und Politiker, mit den Menschen und der Freien Wohlfahrtspflege in den Austausch zu gehen. „Statt über die Menschen sollte mit den Menschen gesprochen werden. Erst dann könne die Situation von Armut und Ausgrenzung begriffen werden“, betont Hofmann.

Autor*in Andreas Brockmann, Freie Wohlfahrtspflege NRW / Markus Grenz
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