Bei Bit & Byte Bergerhausen zählt die Erfahrung

Wer glaubt, dass nur junge Nerds in dunklen Kellern etwas von Computern verstehen, der sollte einmal „Bit & Byte Bergehausen“ einen Besuch abstatten. Hier leitet Klaus Schenk in einem hellen Raum des AWO-Ortsvereins an der Weserstraße 82 den Computer-Treff. Klaus, wie ihn hier alle nennen, kann auf eine Lebenserfahrung von acht Jahrzehnten zurückblicken. Vor fast 20 Jahren gehörte er zu den Gründungsvätern des Computerclubs der wahrscheinlich zu den ältesten noch aktiven Gruppen dieser Art in der Region zählt.

Dass der gelernte Büromaschinen-Experte, „In meiner Lehrzeit waren PCs noch Zukunftsmusik“, auch heute noch mit Soft- und Hardware auf der Höhe der Zeit ist, beweist er viermal wöchentlich, wenn er zusammen mit knapp einem Dutzend Gleichgesinnten beim AWO-Computerclub vorwiegend ältere Damen und Herren fit für die digitale Welt macht.

Als der Rentner Klaus Schenk dem AWO Ortsverein vor fast 20 Jahren den Vorschlag machte „mal ein Angebot mit Computern“ zu machen, fiel seine Idee sofort auf fruchtbaren Boden. Dass aus dem einmal in der Woche stattfindenden Treffen mit einem PC und einem Drucker, an dem in der Anfangszeit drei Interessenten teilnahmen, ein über Jahrzehnte weiter wachsendes Angebot mit vier wöchentlichen Öffnungstagen wird, konnte auch der Optimist Klaus Schenk nicht ahnen: „Inzwischen laufen hier 6 recht moderne Rechner mit der entsprechenden Peripherie. Über das Jahr gesehen kommen wir hier mit rund 120 verschiedenen Menschen zusammen und kümmern uns um ihre Fragen rund um den Computer.“

Zum Prinzip des zehnköpfigen Teams gehört es, auf individuelle Fragen und Problemstellungen einzugehen. Es gibt keine festen Kurs-Strukturen und Arbeitspläne, jeder kann mit seinem digitalen Problem zum Bist & Byte Bergerhausen kommen. „Ob Chaos auf dem PC, Schutz vor Angriffen oder bei der sicheren Behandlung sensibler Daten, wir entwickeln mit jedem der zu uns kommt, ganz persönliche Lösungen“, beschreibt Schenk die Arbeitsweise des Computer-Clubs. Erwähnt werde sollte auch, so Schenk, dass es auch Experten für Rechner mit dem „Apfel“-Markenzeichen gibt.

Dass der Club zu Erfolgsmodell wurde und heute zu den größten ehrenamtlichen Unternehmungen dieser Art zählt, verdankt er auch den wenigen Regeln, die er sich gegeben hat:  1. Es gibt keinen „Chef"; 2. Es gibt keine Vorgaben;  3. Teamarbeit, die davon ausgeht, dass nicht jeder alles kann, aber jeder Mensch besondere Eigenschaften besitzt, die eine Gruppe erfolgreich machen; 4. Jeder gestaltet die Hilfestellung so, wie er es für richtig hält; 5. Für jeden Tag, an dem wir geöffnet haben, sind wenigstens zwei Kollegen anwesend, so dass kein Druck entsteht, wenn man einmal keine Zeit oder auch keine Lust hat;

6. Nette, geduldige, fachkundige Kolleginnen und Kollegen, die Spaß an der Zusammenarbeit mit älteren und an der Computertechnik interessierten Frauen und Männern haben. Spaß wird, das kann man bei einem Besuch an der Weserstraße 82 selbst erleben, wird bei Bit & Byte ganz groß geschrieben, im Computerraum wird sehr viel gelacht.

Die Ehrenamtlichen Computer-Experten sind aber nicht nur digital unterwegs. Den Raum in dem sie montags (15 bis 18 Uhr), dienstags, donnerstags und freitags (jeweils 1.30 bis 12.30 Uhr) Probleme am PC, Tablet oder Smartphone lösen, haben sie ganz traditionell handwerklich selbst renoviert.

Informationen über Möglichkeiten und Kosten gibt es unter awo-computerclub@t-online.de und telefonisch während der Öffnungszeiten unter Tel. 0201 269 750 8

Autor*in Peter Marnitz
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