„P0P_UP!“: Junge Kunst sucht Raum

Das Jugend-Kultur-Festival „Kray or die“ hat Spuren hinterlassen, Spuren die sichtbar werden und bleiben sollen. Rund ein knappes Dutzend Bilder entstanden im Rahmen der Kunstaktion POP_UP!, die während des nicht nur von Musik geprägten Festivals im Krayer Volksgarten stattfand. Junge Künstler zwischen 16 und 27 Jahren trafen sich zu einem schöpferischen Speed-Dating, um vor den Augen des Publikums gemeinsam Bilder entstehen zu lassen. Und da diese originellen Werke nicht nur im Fundus des Julius-Leber-Hauses der AWO gelagert werden sollen, werden jetzt Aussteller gesucht, die für junge Kunst nicht nur ein Herz, sondern auch Räume haben.

Fabian Albrecht präsentiert einen Teil der Werke.

Die vom Team des Julius-Leber-Hauses der AWO begleitete Aktion bietet nicht nur dem Kunst-Nachwuchs eine Chance, sondern auch die Möglichkeit eine ganz neue Form des gemeinsamen Malens zu üben. Ziel war es, Kunst vom Podest zu holen, Bilder den Menschen näher zu bringen.  Das Team von P0P_UP! wollte ein Format schaffen, das die Kunst auch für die verständlich macht, die normalerweise keinen Zugang zu ihr gefunden hätten.

Ein Format, in dem die noch unbekannte Künstlerszene aus der Region eine Bühne und ein Publikum vorfindet. Angsprochen wurden in erster Linie Jugendliche, die selbst künstlerisch aktiv sind, die sich für Malerei interessieren, aber besonders diejenigen, die mit Kunst noch nicht oder selten in Berührung gekommen sind.

Das Prinzip des Speeddatings wurde von „POP_UP!“ erstmals beim Malen von Bildern genutzt. Die im Vorfeld ausgewählten Künstler und Künstlerinnen bekamen jeweils 20 Minuten, die gewünschten Utensilien und jeweils eine Leinwand, auf der sie sich austoben können. Sobald die 20 Minuten vorbei waren, gab es eine kurze Pause und die Künstlerinnen und Künstler zogen weiter zur nächsten Leinwand – die der Vorgänger bereits bemalt hatte – und bekamen wieder 20 Minuten zur Fortsetzung des nächsten Gemäldes. Das wurde so lange fortgeführt, bis jeder Künstler jede Leinwand bearbeitet hatte. Die Künstlerinnen und Künstler wurden so dazu gezwungen, spontan auf den neuen Malgrund und die Arbeit des Vorgängers oder der Vorgängerin zu reagieren.

Jedes Werk trägt buchstäblich gleich mehrere Handschriften, jedes Bild hat einen ganz eigenen Charakter.

Das soll jetzt einer breiteren Öffentlichkeit präsentiert werden, denn für das Archiv sind die Bilder einfach viel zu schade. So werden Räume oder weiße Wände gesucht, die sich einmal mit junger Kunst schmücken wollen. Die Bilder kann man übrigens auch kaufen.

Interessenten könne sich im Julius-Leber-Haus an Fabian Albrecht, Tel. 0201 591259, E-Mail fabian.albrecht@awo-essen.de, wenden.

Autor*in Peter Marnitz
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