Dialog für mehr Verständigung und Offenheit

Netzwerk Migrant*innenorganisationen im Bezirk III traf Bildungsvertreter*innen

Die Teilnehmer*innen der Dialogveranstaltung v.r.n.l.: Kenneth Najeme (Afrika Kultur und Wohlfahrt e.V.), Julia Gajewski (Gesamtschule Bockmühle), Iman Chahrour (TAHA e.V.), Abed Alhussein Alsubeidi (Irakische Sozial- und Kulturgemeinde e.V.), Fatmanur Kalkan (Yekmal e.V.), Oktay Sürücü (Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V.), Fidan Brand (Yekmal e.V.), Bianca Klingbeil (Hüttmannschule), Sultan Dagdeviren (Gesamtschule Bockmühle), Cagla Sorgun (Integrationsagentur AWO Essen), Maysam Alsubeidi (Irakische Sozial- und Kulturgemeinde e.V.), Aquilas Luyindu (Jesus Christus ohne Grenzen e.V.), Christian Uhl (städtische Stabstelle Integration); nicht auf dem Bild: Barbara Linden (Cranachschule). Foto: Christine Kostrzewa

„Mehr Dialog!“ – unter diesem Motto kamen jüngst Vertreter*innen von Migrantenorganisationen und Fachkräfte aus Altendorfer und Holsterhauser Schulen in den Räumen der Essener AWO am Holsterhauser Platz zusammen. Im Fokus des sehr offen geführten Austausches „Rassismus- und Ausgrenzungserfahrungen in Bildungseinrichtungen“. Jederzeit erkennbar war dabei das Bemühen, eine gemeinsame Perspektive hin zu mehr Akzeptanz und Verständigung zu entwickeln.

Das Thema der Runde war kein leichtes, das Miteinander-Sprechen dafür umso notwendiger. Aus Sicht der Migrantenorganisationen etwa fehlt es in Bildungseinrichtungen häufig an Sensibilität für die Einschränkungen und besonderen Erfahrungshintergründe von Menschen mit Einwanderungsgeschichte, grundlegende Probleme wie Armut und strukturelle Benachteiligung würden hingegen eher vernachlässigt. Die Vereinsvertreter*innen boten sich an, mit ihren Organisationen eine Brückenfunktion zwischen Schulen und Eltern mit Einwanderungsgeschichte zu übernehmen.

Lehrerinnen und Schulsozialarbeiterinnen wiederum betonten die zunehmende Bedeutung des Themas Rassismus, insbesondere angesichts des wachsenden Anteils von Schülerinnen mit Einwanderungsgeschichte. Sie berichteten von Schwierigkeiten bei der Kommunikation mit zugewanderten Eltern und beschrieben mangelnde Deutschkenntnisse als eine zentrale Herausforderung in der Elternarbeit.

Die von der Journalistin Christine Kostrzewa moderierte Veranstaltung wurde von allen Beteiligten als „Schritt nach vorne“ empfunden. Einigkeit bestand darin, den Dialog fortzusetzen mit dem Ziel, noch mehr voneinander zu erfahren und Aktivitäten für die konkrete Zusammenarbeit vor Ort zu planen. Noch am Veranstaltungsabend verabredeten sich die Beteiligten für Anfang November zu einer Folgeveranstaltung in der Gesamtschule Bockmühle.

Organisiert wurde der Abend vom „Netzwerk Migrant*innenorganisationen im Bezirk III“, das sich 2022 in Kooperation mit den Essener Integrationsagenturen der AWO und des Diakoniewerks, dem Essener Verbund der Immigrantenvereine e.V. und der städtischen Stabstelle Integration gegründet hat. Förderung gab es von der „Landeszentrale für politische Bildung“ im Rahmen des Programms „NRWeltoffen“.

Autor*in Cagla Sorgun / Markus Grenz
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